Ernüchternder Rückrundenauftakt
In einer zerfahrenen Partie auf der Weiersmatt trennen sich der SV Sumiswald und der FC Langnau mit 1:1-Unentschieden. Ein aus Langnauer Sicht enttäuschender Start in das Fussballjahr 2023.
Überlegenheit nicht genutzt
Noch keine Minute war gespielt, als der Unparteiische nach einem Handspiel im Strafraum der Gastgeber auf den Punkt zeigte und sich Topscorer Lenz die Chance bot, seine Farben früh in der Partie in Front zu bringen. Doch SVS-Schlussmann Ruch parierte den Strafstoss gekonnt. Es war der Startschuss des Privatduells Ruch vs. Lenz, welches die Partie über 90 Minuten prägen sollte. Den Gästen aus Langnau gelang eine ansprechende erste halbe Stunde. Auf dem schwerbespielbaren Nebenplatz der Weiersmatt zogen sie ein hohes Pressing auf und zwangen die Hausherren in der eigenen Hälfte zu Fehlern im Spielaufbau. Immer wieder suchte der FCL durch schnelle Zuspiele in die Spitze auf Lenz sein Glück in der Offensive. Die vorerst beste Gelegenheit bot sich dem aufgerückten Niederhauser, der eine Sopa-Flanke per Kopf knapp über das Gehäuse setzte. In der 24. Spielminute war der überfällige Führungstreffer dann Tatsache. Ein langer Ball verwertete Rüger zum verdienten 1:0 aus Sicht der Gäste. Mit dem einzigen Abschluss auf das Tor von Langnau-Keeper Ritschard glichen die Sumiswalder das Spiel nur sechs Minuten später aber wieder aus. Ein Abschluss der Kategorie «Sonntagsschuss» schlug unhaltbar im Winkel ein. Der Ausgleichstreffer zeigte Wirkung. Sumiswald agierte nun mutiger und konnte das Spielgeschehen bis zur Pause ausgeglichener gestalten. Das Pausenresultat von 1:1 war aus Langnauer Sicht dennoch zu wenig.
Abnützungskampf in Halbzeit zwei
Das Privatduell Ruch vs. Lenz ging unmittelbar nach dem Seitenwechsel in eine nächste Runde. Nach einem Zuspiel Peverellis konnte Langnaus Nr. 11 aus halbrechter Position auf Ruch losziehen, sah seinen Abschluss knapp am Tor vorbeigehen. Wenige Minuten später war es eine ansehnliche Ballstafette über Sopa und Heiniger, welche Lenz letztlich an den Pfosten setzte. Es waren die vorläufig besten Gelegenheiten zur erneuten Langnauer Führung. In der Folge entwickelte sich ein von Zweikämpfen geprägtes und teils gehässiges Duell zwischen den beiden Mannschaften. Sumiswald nahm nun gekonnt Zeit von der Uhr und liess keine Gelegenheit aus, den Spielfluss zu brechen. Insbesondere zwischen der 60. und 80. Minute zeigten aber auch die Gastgeber ihre Offensivqualitäten und verpassten ihrerseits den Lucky-Punch. Der FCL bekundete in dieser Phase Glück, einerseits nicht in Rückstand zu gelangen, andererseits numerisch die Partie zu elft zu beenden. Gutknechts Einsteigen auf Höhe der Mittellinie hätte gut und gerne auch mit der direkten Roten Karte geahndet werden können. Die Schlussphase gehörte dann nochmals den Gästen aus Langnau. Sopas Flatterball konnte von Ruch nur mit viel Glück über die Querlatte gelenkt werden. Bei sämtlichen weiteren Langnauer Angriffsbemühungen fehlte die nötige Präzision. So endete eine intensive und emotionsgeladene Partie mit einem Remis.
Ein unschönes Déjà-vu-Erlebnis
Wie in der Vorrunde gelingt es den favorisierten Langnauern nicht, den SV Sumiswald zu bezwingen. Erneut muss die mangelnde Chancenverwertung und die ungenügende Präzision im letzten Angriffsdrittel angekreidet werden. Punkte Zweikampfführung und Laufbereitschaft kann dem FCL aber keinen Vorwurf gemacht werden. Zwei Komponenten, welche die Langnauer im vergangenen Herbst zu selten zeigten.
Mit dem FC Schönbühl gastiert am kommenden Samstag, 15. April 23 ein Aufstiegskandidat im Moos. Mit der gleichen Einstellung und mehr Kaltschnäuzigkeit im Abschluss sind auch gegen den Tabellenzweiten Punkte möglich.
Telegramm: SV Sumiswald – FC Langnau 1:1 (1:1)
Weiersmatt. – 150 Zuschauer.
Tore: 24. Rüger 0:1. 30. 1:1
FC Langnau: Ritschard; Haldemann (70. Kipfer), Peverelli, J. Stalder, Bahr (70. Jufer, Rüger (45. Heiniger), Gutknecht (70. Röthlisberger), Niederhauser, Bieri (75. Ferati), Sopa, Lenz.
Bemerkungen: Langnau ohne Grosjean, Hodel und M. Röthlisberger (verletzt), Hänni und Kobel (abwesend), Blaser, Rindisbacher, J. Röthlisberger und Schmid (Junioren), C. Stalder (ohne Einsatz).
1. Ruch pariert Penalty von Lenz.