Emotionaler Derbysieg

Mit dem 2:4-Auswärtserfolg beim SV Sumiswald fahren die Langnauer den 10. Sieg in Folge ein. In einem hartgeführten Derby beweist der FCL Nehmerqualitäten und bringt die drei Punkte mit viel Wille ins Trockene. Die möglicherweise schwere Knieverletzung kurz vor Spielschluss von Vorkämpfer Florian Niederhauser trübt die ansonsten glänzende Stimmung im Langnauer Lager jedoch erheblich.

Blitzstart und viel Zündstoff

Der FCL erwischte einen veritablen Blitzstart und ging bereits in der 2. Minute in Person von Besfort Sopa in Führung. Vorausgegangen war ein langer Abschlag von SVS-Keeper Ruch, der per Kopf von Peverelli zur Boomerang-Vorlage für Sopa avancierte. Das Emmentaler-Derby, es war somit lanciert. Die ersten kernigen Zweikämpfe im Mittelfeld wurden geführt, die hohe Linie des Unparteiischen brachte sofort Zündstoff in die Partie. Dem Heimteam gelang nach nur 10 Spielminuten der Ausgleich. Ein Freistoss aus zentraler Position konnte von Ritschard nicht festgehalten werden und Routinier Siegenthaler war per Abstauber zur Stelle. Das Spiel auf der engen Weiersmatt liess wenige spielerische Highlights zu. Sumiswald stellte seine physischen Qualitäten unter Beweis, die Langnauer hielten dagegen. Es verwunderte nicht, dass auch der nächste Treffer der Partie nach einem ruhenden Ball fiel. Lauri Gutknecht wurde im Sumiswalder Strafraum von den Beinen geholt, den fälligen Strafstoss verwandelte Florian Peverelli zur erneuten Führung. Trotz mehr Spielanteilen und der einen oder anderen Halbchance musste sich der FCL mit einem Ein-Tore-Vorsprung zur Pause begnügen.

Tolle Reaktion nach erneutem Ausgleich und der späte Schock

Den Start in die zweite Halbzeit misslang dem Gästeteam aus Langnau komplett. Nur Sekunden nach Wiederanpfiff streifte ein Siegenthaler-Abschluss das Lattenkreuz, zwei Minuten später war der fällige Ausgleichstreffer dann Tatsache. Der quirlige Aeschlimann setzte sich auf der rechten Angriffsseite durch und bediente Martin Siegenthaler, der den Ball wuchtig unter die Querlatte setzte. Ein Traumtor! Sumiswald blieb in der Folge am Drücker, den Weckruf nach der Pause verdaute die Flückiger-Elf jedoch gut und fand nach rund 55 Minuten wieder besser in die Partie. Klare Torchancen blieben auf beiden Seiten vorerst Mangelware. In der 67. Minute ging der FCL zum insgesamt dritten Mal in der Partie in Führung. Ein wunderbar-getimter Sopa-Freistoss fand den Kopf von Captain Peverelli, der mit einem präzisen Kopfball Schlussmann Ruch keine Chance liess. Das Momentum war nun wieder klar auf Seiten der Langnauer. Frische Kräfte in der Offensive brachten nochmals neuen Schwung ins Spiel. Nur Sekunden nach seiner Einwechslung war es Diarra Gasser, der mit dem 2:4 nach 77 Minuten die Partie endgültig entschied. Zwar versuchte das Heimteam in der Schlussphase nochmals alles und verstärkte das Sturmzentrum, doch die Langnauer Abwehrreihe liess keinen weiteren Treffer zu. Ein Schockmoment gab es aus FCL-Sicht dennoch noch zu verarbeiten: Ganz kurz vor Schluss verdrehte sich Mittelfeldmotor Florian Niederhauser in einem Zweikampf unglücklich das Knie, was einen längeren Spielunterbruch zur Folge hatte. Man kann nur hoffen, dass die Diagnose nicht so schlimm ausfällt wie befürchtet.

Zeit um neue Kräfte zu sammeln

Auch im 6. Spiel der Rückrunde gehen die Oberemmentaler als Sieger vom Platz und sind plötzlich ganz vorne in der Tabelle mit dabei. Die «englische Woche» mit Spielen gegen Shqiponjia, Herzogenbuchsee und nun Sumiswald hätte resultatmässig nicht besser laufen können. Dennoch haben sie auch ihre Opfer gefordert. Mit Janis Stalder, zwischenzeitlich Stammkeeper Joel Ritschard und nun Florian Niederhauser fehlen oder fehlten verletzungsbedingt wichtige Teamstützen. Im nächsten Meisterschaftsspiel vom 10. Mai zuhause gegen Slavonija Bern werden zudem Peverelli, Heiniger und Gutknecht aufgrund von Gelbsperren verpassen. Der FCL hat aber in den vergangenen Wochen und Monaten beweisen, auch gegen Widerstände ankämpfen zu können. Erst einmal gilt es zu regenerieren und anschliessend voller Überzeugung die letzte Phase der Meisterschaft anzugehen.

Telegramm: SV Sumiswald – FC Langnau 2:4 (1:2)

Weiersmatt. – 110 Zuschauer.

Tore: 2. Sopa 0:1. 10. 1:1. 22. Peverelli (P) 1:2. 48. 2:2. 67. Peverelli 2:3. 77. Gasser 2:4.

FC Langnau: Ritschard; Wüthrich, Hänni, Peverelli, Jufer, Lauri Gutknecht (65. Leevi Gutknecht), Heiniger, Niederhauser (90. Schmid), Hulliger (80. Kipfer), Sopa (75. Gasser), Djidonou (70. Röthlisberger).

Bemerkungen: Langnau ohne Stalder und Rindisbacher (verletzt), Righetti (abwesend), Alimi, Hodel, Bossard, Grosjean, Rentsch (nicht im Aufgebot), Ernst (ohne Einsatz).

90. Niederhauser verletzt ausgewechselt.