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Diesen Herbst bin ich zu diesem Thema
auf einen Artikel von Bruno S. Frey in der
Finanz und Wirtschaft gestossen. Sicher-
lich kein Blatt in dem man Antworten auf
soziales Engagement erwarten würde. Der
Autor nennt Möglichkeiten, die unterstüt-
zen, dass Menschen in verschiedensten
Bereichen freiwillig helfen.
Die
erste Möglichkeit
seien Appelle an
die Moral. Langfristig seien diese aber
kein fruchtbarer Ansatz. Wenn wir als
Extrembeispiel an Hauptversammlungen
zurück denken, an denen die Sitzung erst
geschlossen wurde, wenn gewisse Äm-
ter besetzt waren, können wir dem wohl
zustimmen. Eine
zweite Möglichkeit
geht vom Eigennutzen aus. Wenn wir das
Beispiel PR/Marketing anschauen, ist der
Chef für die Betreuung von knapp 100
Sponsoren und für die Kommunikation
des grössten Fussballvereins im oberen
Emmental verantwortlich. Zum einen kann
diese Erfahrung auf dem Arbeitsmarkt
von Nutzen sein, zum anderen zeigt die
moderne Glücksforschung, dass glückli-
cher wird, wer sich aus eigenem Antrieb
für einen guten Zweck engagiert. Die
dritte Möglichkeit
stelle die finanzielle
Unterstützung der freiwilligen Arbeit dar.
Die Bezahlung darf aber nicht im Vorder-
grund stehen. Personen engagieren sich
eben gerade nicht, weil sie Geld damit
verdienen, sondern um etwas für die Ge-
meinschaft beizutragen. Unser Finanzchef
bekäme zudem graue Haare, wenn er
all die geleisteten Stunden über das Ver-
einsbudget abgelten müsste. Eine
vierte
Möglichkeit
stellen Anerkennung und
Auszeichnungen dar. Auch wenn Tätigkei-
ten freiwillig angenommen werden, wird
geschätzt, wenn die Arbeit gewürdigt,
anerkannt und nicht als Selbstverständlich
angenommen wird.
Ich fand den Artikel äusserst spannend.
Direkt nehme ich einen noch nicht er-
wähnten Abschnitt mit: Die Organisation
muss auf die Bedürfnisse der Personen, die
mitarbeiten wollen, eingehen. Sie müssen
sich wohlfühlen und dürfen insbesondere
nicht durch bürokratische Vorgaben de-
motiviert werden.
In diesem Sinne muss es das Ziel für mich,
den Vorstand und die Funktionäre sein,
die Aufgaben so aufzugleisen, dass sie
Spass machen.
Ich danke René und Stifu für das vorliegen-
de Heft, danke den Vorstandsmitgliedern,
Trainern und Funktionären für Ihre Arbeit
und wünsche allen Lesern frohe Festtage
und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Euer Präsident
Uele Neuenschwander
«Zum einen kann diese Erfahrung auf dem
Arbeitsmarkt von Nutzen sein, zum ande-
ren zeigt die moderne Glücksforschung,
dass glücklicher wird, wer sich aus ei-
genem Antrieb für einen guten Zweck
engagiert.»
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