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I NT E RV I EW
HEUTE MIT LIA WÄLTI
PL A U D E R N MI T NIC O L E
Die Schweizer Fussballnationalmannschaft der Frauen qualifizierte sich erstmal für eine Weltmeister-
schaft und dies gleich mit einem Torverhältnis von 53:1! In der Gruppe 3 trafen sie auf Island, Däne-
mark, Israel, Serbien und Malta. Nun endlich hat es Lia Wälti auch ins 4-4-2 geschaft.
Ein Torverhältnis von 53:1 über 10 Spie-
le ist eine souveräne Leistung. Du wirst
meistens defensiv eingesetzt und knapp
vor der WM sogar zum Verteidiger um-
funktioniert worden. Bist du zufrieden
mit dieser Position oder wärst du gerne
noch etwas offensiver?
Ich bin in den letzten Jahren für’s zentralen Mit-
telfeld ausgebildet worden, natürlich ist das auch
meine bevorzugte Spielposition. Aber man sollte
als Fussballer/in flexibel sein und es ist sicherlich
zu seinem eigenen Vorteil, wenn man auf meh-
reren Positionen einsetzbar ist. Wir haben in den
letzten Jahren gemerkt, dass meine Qualitäten
mehr für die Defensive bestimmt sind. Ich kann
mittlerweile auch gut damit leben wenn ich in
der Verteidigung aufgestellt werde – da kann ich
dem Spielaufbau fast genauso viel beitragen wie
im Mittelfeld.
Nach einer solchen Qualifikation, muss
man da aufpassen, dass man nicht über-
heblich wird?
Nein, das auf keinen Fall. Wir haben an der Welt-
meisterschaft gemerkt, was uns noch fehlt um an
der Spitze mitzuspielen. Ich glaube eher, dass uns
dieses Erlebnis noch mehr motiviert, weiterhin in-
tensiv an uns zu arbeiten, um nicht das letzte Mal
an einer Endrunde dabei gewesen zu sein.
Die Schweiz hat sich sogar als erstes (nebst
dem Gastgeberland) Land für die WM qua-
lifiziert. Wurde dies auch gefeiert?
Ja, wir haben uns frühzeitig für die WM qualifi-
zieren können und ich kann mich noch sehr gut
an den Moment erinnern. Wir haben alle im Hotel
Bad Zurzach gesessen und gemeinsam das Auf-
einandertreffen unserer direkten Konkurrenten
(Island und Dänemark) geschaut. Wir wussten,
wenn die Partie mit einem Unentschieden aus-
geht, dann sind wir vorzeitig für die WM qualifi-
ziert. Falls es einen Sieger im Spiel geben würde,
müssten wir eins unserer zwei letzten Quali –
Spiele gewinnen. Soweit kam es aber nicht, denn
das Spiel zwischen Dänemark und Island endete
mit einem Unentschieden und wir waren somit
schon im Juni qualifiziert. Die Freude war riesen-
gross und wir sind uns alle mit Freudetränen in
den Augen in die Arme gefallen.
Lia spielte in diesem Sommer mit der Frauen Fuss-
ballnationalmannschaft in Kanada um den Welt-
meistertitel. Ein Erlebnis, welches auch von vielen
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